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Gaza: Februar 2011

Pädagogisches Umdenken in Gaza

Beratungen und Methodenschulungen, Lehrertrainings und die psychosoziale Stabilisierung von kriegstraumatisierten Eltern bilden die Arbeitsschwerpunkte des traumapädagogischen Einsatzes der "Freunde der Erziehungskunst – Notfallpädagogik e.V." vom  4. bis 19. Februar im Gaza-Streifen

Seit Juli 2010 führten die "Freunde der Erziehungskunst – Notfallpädagogik e.V." bereits zwei vom Auswärtigen Amt geförderte traumapädagogische Kriseneinsätze in Gaza durch. Während des dritten Einsatzes vom  4. bis 19.02. werden die elf ehrenamtlichen, pädagogischen Fachkräfte* unterschiedlichen Anfragen palästinensischer Kooperationspartner nachkommen.

Das "Al-Qattan Center for the Child", mit dem die "Freunde" bereits seit Februar 2009 kooperieren, plant die pädagogische Umstrukturierung von insgesamt sechs Kindergärten. Da Kinder im Gaza-Streifen zur Einschulung bereits Lesen, Schreiben und Rechnen können müssen, sind Kindergärten in Gaza stark intellektuell und nur wenig kindgerecht ausgerichtet. Eine Koordinationsgruppe von sechs Mitarbeitern des "Al-Qattan Centers" befasst sich seit einigen Monaten mit den Möglichkeiten einer pädagogischen Umstrukturierung palästinensischer Kindergärten.
Bereits im Oktober 2010 gab es auf Bitten des "Al-Qattan Centers" für die Mitglieder der Koordinationsgruppe Beratungsgespräche, die nun fortgeführt werden. Zusätzlich sollen rund 20 Kindergärtnerinnen, die in den umstrukturierten Kindergärten eingesetzt werden, Methodentrainings erhalten, um ihnen fantasievolle Methoden zur frühen Kindeserziehung mit auf den Weg zu geben.

Die sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Juli 2010 in einem von den "Freunden" errichteten Kinderschutzzentrum in einem Vorort von Gaza-Stadt tätig sind, werden im Umgang mit Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis sechszehn Jahren mit besonderen Verhaltensauffälligkeiten auf theoretischer und praktischer Ebene geschult.

Nicht nur Kinder und Jugendliche leiden an traumatischen Ereignissen. Auch Eltern sind oftmals in hohem Maße durch verheerende Erlebnisse traumatisiert. In den 2010 geführten Gesprächen mit Eltern der Kinder des Samouni-Clans und des "Al-Qattan Centers"  wurde deutlich, wie tief sich die Ereignisse bei den Eltern eingebrannt haben. Daher wird sich das "Freunde"-Team  während des kommenden zwei-wöchigen Einsatzes auch der psychosozialen Stabilisierung von Müttern und Vätern annehmen.

 

*Dem Team gehören an: Bernd Ruf (Einsatzleiter), Kristina Manz (Koordination), Lukas Mall (Leitung Pädagogisches Team), Pia Büchi (Leitung medizinisches Team), Monika Görzel-Straube (Waldorfpädagogin), Heidi Wolf (Kunsttherapeutin), Hans-Joachim Sennock (Waldorfpädagoge), Heike Böhret (Waldorferzieherin), Dimitri Vinogradov (Eurythmist), Micaela Sauber (Geschichtenerzählerin)

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