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Nepal 2016

Psychosoziale Nachsorge

Nach dem schweren Erdbeben 2015 in Nepal führten die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V einen Akut- und einen Nachsorgeeinsatz in Kooperation mit Aktion Deutschland Hilft durch. Nun war erneut ein Team vor Ort. Der Fokus dieses Einsatzes lag auf der Arbeit mit besonders  schwer traumatisierten Kindern und auf der Schulung von Eltern und Lehrern.

Über ein Jahr nach dem Beben sind die äußeren Spuren weitgehend beseitigt, Schutt und Trümmer sind entfernt, die Schulen wieder geöffnet. Die inneren Wunden sind jedoch nach wie vor bei Vielen zu spüren. Vor allem Kindern fällt es schwer, die Erschütterung ihrer Welt einzuordnen und mit dem Erlebten umzugehen. Diesen zum Teil schwer traumatisierten Kindern zu helfen, war eines der Hauptziele des Einsatzes im August.

In der ersten Woche fanden vor - und nachmittags Angebote in der Tashi-Waldorf-School statt. Hierbei wurde dieses Mal weniger in großen Gruppen gearbeitet, sondern das Augenmerk auf eine individuelle Betreuung von den Kindern gelegt, die starke Trauma-Folgestörungen zeigen.
Eine Heileurythmistin, eine Waldorflehrerin und ein Kunsttherapeut unterstützten die Kinder mit pädagogisch-therapeutischen Methoden, das Vertrauen in sich selbst und ihr Umfeld wieder zu stärken. In den Kursen haben betroffene Kinder die Möglichkeit, den traumatischen Erlebnissen neue, schöne Erfahrungen entgegenzusetzen. Bewegungs- und Klatschspiele bringen Freude, lösen innere Erstarrungen und unterstützen die körperliche Koordination.

Neben den Pädagogen waren eine Krankenschwester und eine Raumpflegerin mit gereist. Diese zeigte den Menschen, wie sie mit einfachen Mitteln ihre Räume angenehm gestalten können und ermutigte sie, auch diesen Aspekt für eine gelingende Heilung und eine gesunde Seele nicht zu vernachlässigen.
Nachmittags fanden zusätzlich zu den Angeboten für die Kinder regelmäßig Lehrerschulungen statt sowie Coachings während und nach dem Unterricht. In der zweiten Woche arbeiteten die Notfallpädagogen morgens zusätzlich in der Schule der Shanti-Lepra-Hilfe.

Eine Notfallpädagogin berichtet, wie sie nach wenigen Tagen von einem Mitarbeiter der Schul-Verwaltung angesprochen wird: „Er fragte mich, was hier los sei und was wir hier machen. Es sei in den letzten Tagen so leise und die Kinder seien so entspannt und ruhig. Es ist schön, zu erleben, dass unsere Arbeit hier wirkt und sie den Kindern schon nach so kurzer Zeit hilft.“

Bei den Lehrer- und Elterntagen am Wochenende nahmen 32 Interessierte von 7 verschiedenen Initiativen und über 50 Eltern teil. Die Schulungen sollten die Teilnehmer über Traumata informieren, ihnen Methoden zeigen, die bei der Verarbeitung des Erlebten helfen können und sie so auch auf kommende Beben oder andere Naturkatastrophen vorbereiten. Wie schon bei den vergangenen Einsätzen zeigte sich auch hier wieder ein großer Bedarf an Unterstützung und die Freude über neue Impulse war deutlich spürbar.

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