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Eine Landbauschule schenkt Perspektiven

Namibia: Auf einem 8500 ha großen Grundstück ist die Farm Krumhuk zu Hause. Seit 1995 wird sie von zwei Ehepaaren biologisch-dynamisch bewirtschaftet. Die Bedürfnisse der Hofgemeinschaft führten zu der Gründung eines waldorfpädagogischen Kindergartens, ein Teil der Schulkinder geht täglich auf die Waldorfschule in Windhoek. Die erfolgreiche Arbeit der Farm mündete schließlich 2009 in ein Ausbildungszentrum, dessen Zielgruppe Schulabgänger /-innen in Namibia sind, die dort den Beruf des Farmers erlernen können.

Es gab so viel Regen im Jahr 2009 wie nur sehr selten in Namibia, 500 mm verteilt über fünf Monate. Was in Deutschland wohl eher Anlass zum Ärger wäre, war dort Anlass zur Freude. Auf der Farm Krumhuk fuhr man eine Rekordheuernte ein, die Wasserknappheit war für eine Weile als herausforderndes Problem vergessen und auch das Vieh wuchs und entwickelte sich gut, sodass man sich viele Kälber versprechen konnte.

Die Farm Krumhuk ist nicht nur hinsichtlich der häufigen Wasserknappheit Namibias ein Beispiel für manche Herausforderung des Landes, sondern ist auch exemplarisch für die großen Möglichkeiten, die Namibia offen stehen. Neben der wüstenhaften Weite, die sich im riesigen Farmgrundstück wiederfinden lässt, spiegelt sich die ethnische Vielfalt der Einwohner/-innen Namibias in der Hofgemeinschaft von Krumhuk: Dort arbeiten vier verschiedene ethnische Gruppen, sechs Sprachen werden im Alltag gesprochen. Und somit sind auch verschiedene Kapitel der Geschichte Namibias präsent.

Die Farm war schon im Besitz einer weißen Familie, noch ehe Namibia eine deutsche Kolonie wurde. Während der Kolonialzeit befand sich auf ihrem Boden ein Café, dass ein sonntäglicher Treffpunkt der Weißen war. Heute sind diese Räumlichkeiten das Ausbildungszentrum mehrerer junger Schulabgänger Namibias, die dort zu Farmern ausgebildet werden. Und wie die Hofgemeinschaft der Farm sind auch hier die Ethnien bunt gemischt.

Die Farm hat eine Viehherde mit 500 Rindern. Neben der Milchverarbeitung, dank der auf dem wöchentlichen Markt in Windhoek Joghurt, Quark, Frischkäse und Feta verkauft werden kann, gibt es auf Krumhuk auch ein Schlachthaus, sodass Steaks und Rauchfleisch ebenfalls in das Marktsortiment gehören sowie Bio-Gemüse, dass in dem 1998 errichteten Schattengewächshaus gedeiht.

In einem regelmäßigen Rhythmus finden verschiedene Veranstaltungen statt, um die Hofgemeinschaft zu fördern und zu pflegen. Jede Woche beginnt auf Krumhuk mit einem Treffen aller Mitarbeiter /-innen. Eine Ergänzung ist die Mitarbeiter-Eurythmie in 14-tägigem Turnus sowie das Chorangebot und das gemeinsame Feiern von Jahresfesten.

Trotz der harten Arbeit und den knappen finanziellen Mitteln blicken die Mitglieder der Hofgemeinschaft vertrauensvoll in die Zukunft. Sie sind sich der Einzigartigkeit ihres Projekts in Namibia bewusst und fühlen sich jedes Mal in ihrer Arbeit bestätigt, wenn ein Ausbildungsjahr in der Landbauschule beginnt und sich die tatkräftigen jungen Menschen die Fähigkeiten eines Farmers nach und nach erobern.

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