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Die Waldorfschule Windhoek

Namibia: Die erste Waldorfschule Namibias wurde im Jahr 2000 mit 42 Kindern in zwei Doppelklassen gegründet. Heute gibt es 13 Klassen, zwei Kindergärten, ein Internat sowie eine Nachmittagsbetreuung, die Kinder je nach Bedarf zusätzlich unterstützt. 2008 bewilligte das BMZ die Gelder für das Projekt, einen praktischen Klassenzug aufzubauen. Momentan gehen in Windhoek 246 Schülerinnen und Schüler zur Schule.

One Namibia, One Nation – ein Namibia, eine Nation. In diesem Sinne bemüht sich die Regierung Namibias seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahre 1990, Brücken zwischen den vielen verschiedenen ethnischen Gruppen zu bauen. Doch nicht nur die Regierung, sondern vor allem die Menschen, die die jungen Generationen ausbilden, versuchen zu pflegen, was trotz aller Verschiedenheiten einen kann.

In der Waldorfschule Windhoek begegnen sich beispielsweise Schülerinnen und Schüler aus sieben verschiedenen kulturellen Zusammenhängen, um gemeinsam zu lernen. Während die offizielle Landessprache Englisch ist, muss man sich nur auf dem Schulhof umhören, um festzustellen, dass sich Englisch noch nicht gegenüber Afrikaans durchsetzten konnte. Das Sprachkonzept der Schule möchte der sprachlichen Vielfalt Namibias im Curriculum Raum geben. Neben Englisch und Deutsch werden ab der vierten Klasse Afrikaans und zwei weitere afrikanische Sprachen unterrichtet.

2004 wurde die Gelegenheit ergriffen, auf ein 2,4 Hektar großes Grundstück am Stadtrand umzuziehen. Seitdem ermöglichen parallele Umbauarbeiten, die Schule immer mehr den Bedürfnissen der Kinder entsprechend zu gestalten. So konnte mit Spendengeldern ein Gebäude für ein Internat renoviert werden, das nun 24 Kindern, die entweder zu weit von der Schule entfernt wohnen oder deren Heimfahrt für die Eltern täglich nicht finanzierbar ist, ein Zuhause gibt. Den Internatsmüttern gelingt es, trotz der wenigen Mittel, die ihnen zur Verfügung stehen, ein geschütztes und vertrautes Umfeld zu schaffen.

Als dem Lehrerkollegium auffiel, dass gerade Schülerinnen und Schüler aus eher bildungsfernen Familien mehr mit den schulischen Anforderungen zu ringen hatten als andere, wurde die Idee einer Nachmittagsbetreuung entwickelt. Zwischen 13 und 17 Uhr werden die Schulkinder bei den Hausaufgaben unterstützt und erhalten individuell Nachhilfe – beispielsweise beim Lernen von Lesen und Schreiben. Im September 2009 konnte das Nachmittagsprogramm beginnen und die Lehrer sind sich über den Erfolg einig, weil sich bereits deutliche Lernfortschritte erkennen lassen.  

Um weiterhin Kinder aus allen sozialen Schichten aufnehmen zu können, ist die Waldorfschule auf Unterstützung angewiesen. 80% der Elternhäuser können das Schulgeld nicht in voller Höhe bezahlen und staatliche Subventionen bekommt eine private Schule nicht. Der Verkaufserlös von selbst hergestellten Produkten reicht aber nicht aus, um den finanziellen Bedarf zu decken. Trotz all dieser Hürden realisiert die Waldorfschule Windhoek einen ganz neuen schulischen Ansatz. Die Möglichkeit der Kinder, parallel zum regulären Unterricht berufliche Fähigkeiten zu erlernen, ist ein zukunftsweisendes Schulmodell.

Ein aktuelles Projekt der Schule heißt "Hit the Beat" und wird im folgenden Video dargestellt.

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