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Die Goderich Waldorf School: Eine sichere Schule für die Kinder von Freetown

Die Goderich Waldorf School in Sierra Leone entstand nach dem bis 2002 währenden grausamen Bürgerkrieg, unter dem Kinder insbesondere litten. Zunächst entstand aus der Initiative zweier Sozialarbeiter ein wichtiger und vor allem sicherer Auffangort für Kinder, deren Eltern während des Krieges umgebracht worden waren und die sich nun alleine durchschlagen mussten. Auch einige ehemalige Kindersoldaten waren unter den ersten Schülern. Nach einigen Jahren, in denen die Kinder bereits Unterricht erhielten, wurde die Schule im Jahr 2004 offiziell gegründet, unterstützt vom lokalen Bürgermeister des Stadtteils Goderich in Freetown. Die mit höchst einfachen Mitteln errichtete Schule (eine Konstruktion aus Pfählen und Plastikplanen) musste mehrmals den Standort wechseln. Seit 2010 kann verlässlicher Unterricht auf einem eigens für die Schule erworbenen Grundstück in Stadtteil Rokel stattfinden. Sie wird seither von etwa 240 Kindern aus der Umgebung besucht.

Trotz vieler Schwierigkeiten – es gibt kein zureichendes Schulhaus, die Lehrkräfte erhalten keine Ausbildung, das Grundstück wird regelmäßig von ‚landgrabbers‘ überfallen – hielt das kleine Kollegium über viele Jahre durch. Die Gewalt der ‚landgrabbers‘, die auch einen Zaun und ein Gebäude einfach niederrissen und Angst und Schrecken verbreiteten, wurde allerdings unerträglich. Im Jahr 2022 konnten wir der Schule helfen, eine stabile Mauer rund um das Grundstück zu bauen und damit die Schule zu sichern. Seit diese Mauer fertiggestellt ist, kann endlich wieder ein schöner Schulgarten entstehen, ohne dass ständig die Ernte von Nachbarn oder vorbeiziehenden Streunern geklaut wird. Mit der Zeit war es so frustrierend geworden, sich immer wieder um die Früchte der Arbeit gebracht zu sehen, dass auf dem reichlich zur Verfügung stehenden Land nichts mehr angebaut wurde. Doch der Anbau von eigenem Gemüse ist wichtig für die Schule, da auf diese Weise die Kosten für das unbedingt notwendige Schulessen reduziert werden können.

Die Mauer soll den Kindern außerdem mehr Sicherheit geben. Die Armut und die Kriminalität in der Umgebung sind so groß, dass viele Kinder ihre Rucksäcke auch während des Unterrichts stets vor dem Bauch tragen, weil sie so das Gefühl haben, dass sie ihr Eigentum besser schützen können.

Die Schule ist dringend auch auf pädagogische Unterstützung angewiesen. Sobald wie möglich möchten wir einen Mentor oder eine Mentorin in die Schule schicken, um die Lehrerinnen und Lehrer fortzubilden. Es braucht aber eine gewisse Abenteuerlust und eine stabile Gesundheit, um unter den dort herrschenden Umständen zu leben. Die Familien der Kinder, die die Schule besuchen, können sich kaum oder gar nicht an den Kosten der Schule beteiligen; und als Schule in freier Trägerschaft erhält sie keine staatlichen Zuschüsse. Deswegen ist die Hilfe durch Spenden für die Goderich Waldorf School in Rokel/Freetown besonders wichtig.

aktualisiert: 26.6.2023

 

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