Freiwilligendienste | Notfallpädagogik
+49 (0)721 20111-0
Waldorf weltweit | WOW-Day | Patenschaften
+49 (0)30 617026 30
Home: Freunde Waldorf

Heilpädagogische Michaelschule in Tiflis

Das Zentrum für Freie Pädagogik arbeitet in Georgien seit 1991. Im Herbst 1994 wurde in Tbilissi die heilpädagogische Michaelschule gegründet, die ihre Arbeit 1995 begann. Die damals noch als halbstaatliche Schule begründete Einrichtung, wuchs über die Jahre kontinuierlich weiter auf heute über 90 Kinder. Das Zentrum für Freie Pädagogik umfasst neben der Michaelschule den heilpädagogischen Kindergarten, drei Waldorf-Kindergartengruppen, eine Schreinerei, Bäckerei, und ein kleines Elterncafé, sowie das psychologisch-pädagogische Diagnosezentrum mit den dort angebotenen individuellen Therapien.

In Georgien gibt es etwa 200.000 Menschen mit Behinderung, davon sind 60 Prozent Kinder. Etwa 20.000 zählen zu den Menschen mit einer geistigen Behinderung. Insgesamt gibt es im Land zu wenige staatliche Behinderteneinrichtungen. Zwar gibt es ein staatliches Programm für eine inklusive Ausbildung, aber die Schulen nehmen vorwiegend Kinder mit leichter Behinderung auf. Die Kinder, die schwerwiegendere Probleme haben, bleiben isoliert. Dem versucht die Michaelschule durch ihre dreigliedrige Konzeption der Erziehung, Ausbildung und sozialen Integration von Kindern mit intellektuellen und körperlichen Entwicklungsproblemen entgegenzuwirken.

Die Arbeit der Initiative begann ursprünglich  in einer alten Schule für Defektologie, welche jedoch bald durch ein Erdbeben, zerstört wurde. Dank dem Engagement der Freunde der Erziehungskunst und der Kooperation mit dem BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit) konnte ein neues Gebäude entstehen. Seit 2006 steht inmitten von Tiflis ein schöner anthroposophischer Bau, der als eine wahre Oase für Menschen mit Behinderungen bezeichnet werden darf.

Ein Wechsel im Erziehungsministerium Anfang 2006 führte dazu, dass der Status einer halbstaatlichen Schule abgeschafft wurde. Diese Verordnung hatte unmittelbar negative wirtschaftliche Folgen für die nun privat geführte Michaelschule. Zwar bekommt die Schule die gleiche Subvention pro Kind wie staatliche Einrichtungen, was für eine Schulklasse mit 30 bis 40 Kindern reicht, jedoch nicht für eine kleine heilpädagogische Klasse von acht bis zehn Schülern. Seither ist die Michaelschule in einer finanziell sehr angespannten Situation und kann den Lehrern nur ein Minimalgehalt von derzeit ungefähr 160 Euro pro Monat zahlen. Dies ist im Vergleich zum durchschnittlichen Georgischen Bruttoeinkommen von 267 Euro zu wenig zum leben.

Das Lehrerkollegium arbeitet trotzdem weiterhin mit einem ungebrochenen Impuls für die Zukunft und zeigt sich als kämpferisches Team. Für einen Außenstehenden beeindrucken die Ausstrahlung der Lehrerinnen und die Kraft mit der die tägliche Arbeit geleistet wird. Um die wertvolle Arbeit für Menschen mit Behinderungen auch in Zukunft weiterzuführen, ist die Michaelschule für jede Spende dankbar.  

Material

Ein Rezept aus diesem Projekt findet ihr in unserem WOW-Day Kochbuch.

Jetzt fördern & spenden
Jetzt fördern & spenden