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Eine eigene Stimme

Lettland: Die Waldorfschule in Adazi besteht seit 1991. Ihre Gründung kann als Antwort auf das Bedürfnis vieler Eltern verstanden werden, die sich eine Alternative zum staatlichen Schulsystem wünschten und die Entstehung der Waldorfschule aus diesem Grund sehr gefördert haben. Heute gibt es die Klassen eins bis zwölf. Knapp 200 Schüler gehen in die Waldorfschule in Adazi, die seit 2000 eine UNESCO-Projektschule ist.

In ganz Lettland hat das Freilicht-Michaeltheater der Waldorfschule in Adazi einen Namen. Kaum nähert sich der Herbst, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Es muss ein Schlossberg oder Naturpark als Aufführungsort ausgesucht und das Theater, bei dem alle Schüler der Schule mitspielen, geprobt werden. Dann ist es so weit: Die Aufführung kann stattfinden. Im Anschluss an das Theater gehen Schüler, Eltern und Freunde auf kleine Exkursionen, um verschiedene Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen.

Doch Michaeli ist nicht das einzige Fest, das in Adazi gefeiert wird. Neben international bekannten Feiertagen wie beispielsweise Weihnachten, werden in Adazi natürlich auch die Tage feierlich begangen, die für Lettlands Kultur charakteristisch sind. Allen voran ist der Tag der Muttersprache zu nennen, an dem nach Adazi Menschen eingeladen werden, die im Bereich der Kultur arbeiten. Die Waldorfschule selbst leistet auch ihren Beitrag und stellt sich mit fünf weiteren Schulen einem Wettbewerb.

Auch der wöchentliche Alltag kennt Besonderheiten. Neben vielen Nachmittagsangeboten, die von Tanz über Handwerkskurse bis hin zu einer Filmarbeitsgruppe reichen, in der Grundelemente des Filmgeschäfts von theoretischen Voraussetzungen bis zum Skriptschreiben erlernt werden können, hat die Schule ein eigenes Orchester. Hier musizieren Schüler aus den Klassen fünf bis zwölf und bringen nicht nur klassische Orchesterinstrumente in das Ensemble ein, sondern auch Akkordeons, Saxophone, Schlaginstrumente und sogar Gegenstände, die einen besonderen Klang haben.

Die Schule, die in privater Trägerschaft geführt und verwaltet wird, muss immer wieder mit finanziellen Hürden kämpfen. Allein durch den Wunsch Kinder aus Kinderheimen aufzunehmen, werden Gelder nötig, die die Schule nicht hat. Daher sind es Patenschaften, die konstant gesucht werden, weil sie dabei helfen, dass die Waldorfschule in Adazi allen Kindern offen stehen kann.

Wenn auch die Ebene der Finanzen oft ein schwieriges Thema ist, kann ein anderer Bereich, nämlich das Ringen mit den staatlichen Behörden, als schwer, aber ergebnisbringend beschrieben werden. Die Waldorfschulen in Lettland haben inzwischen eine eigene Stimme und sind begehrte Berater, wenn es um Fragen zur Pädagogik oder zum alternativen Schulsystem geht.

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