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São Paulo-Paideia - Die Bretter, die die Welt bedeuten

Brasilien: Die Paidéia Asscociação Cultural ist ein gemeinnütziges Kulturzentrum, das 1997 gegründet wurde und seitdem in São Paulo mit gesellschaftlich benachteiligten Jugendlichen und Kindern künstlerisch und im Sinne der Waldorfpädagogik arbeitet. Ungefähr 120 junge Menschen kommen regelmäßig zur Paidéia, um an Theaterprojekten teilzunehmen und Workshops, Vorträge und Diskussionen zu besuchen. Zehn Menschen sind es – Schauspieler, Erzieher, Künstler, Pädagogen – die Paidéias Projekte ermöglichen, unterstützt von einer großen Anzahl Freiwilliger.

An einem Abend mitten in der Woche stehen die Türen zum Theatersaal von Paidéia offen. Es ist voll. Einige der Menschen, die im Publikum sitzen, sind zum ersten Mal in ihrem Leben in einem Theater. Vermutlich wären sie auch so schnell nicht in eines gegangen, würde nicht jemand aus der Verwandtschaft immer davon erzählen. Alles ist ebenso neu und ungewohnt, wie die Geschichte der Organisation, die sich hinter dem Theater und seiner Schauspieltruppe verbirgt. Denn wo heute das kleine (70 Plätze) und das große Theater (100 Plätze) von Paidéia stehen, war früher ein Müllsammelplatz.

Viel Engagement und Unterstützung von Freunden aus dem In- und Ausland war nötig, um all das zu ermöglichen, was heute die Paidéia Asscociação Cultural ist. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Die Erfolgsgeschichte Paidéias hat inzwischen sogar die breite Öffentlichkeit in São Paulo erreicht: Im Jahr 2009 wurde Paidéia zum fünften Mal mit dem Preis der Stadt São Paulo für die Förderung des Theaters ("Projeto Municipal de Fomento ao Teatro para a cidade de Sao Paulo") ausgezeichnet.

Die Aufführungen der Schauspieltruppe unter der Woche sind für Interessierte, Freunde und Jugendliche gedacht. So werden die Menschen und Volksschulen erreicht, die im Mittelpunkt der Arbeit von Paidéia stehen. Denn es gibt eine regelmäßige Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern der Paidéia benachbarten Volksschule. Das Team von Paidéia unterstützt aber auch die Lehrkräfte der öffentlichen Schulen, die sehr oft morgens, mittags und abends an verschiedenen Schulen unterrichten müssen, um davon leben zu können. Für sie werden Seminare veranstaltet, es wird aber auch in kleinerem Rahmen versucht, die Lehrer für die Schüler mit künstlerischen Elementen zu sensibilisieren.

Die Samstage sind einem vielfältigen Angebot an Workshops, Projektgruppen, Vorträgen etc. gewidmet, an dem interessierte Jugendliche kostenlos teilnehmen können. Hier finden sie Anreiz und Ermutigung zur Kreativität, zum Lesen und selbstständigen Gestalten ihrer Zukunft. So wird den beiden Möglichkeiten, die der Mehrheit der Jugendlichen aus den Randbezirken und Favelas São Paulos offen stehen, nämlich schlecht bezahlte Aushilfejobs oder der Einstieg in das viel verlockendere Drogengeschäft, eine weitere Option hinzugefügt. Denn die Förderung durch Paidéia führt immer wieder dazu, dass Jugendliche, die wohl nie die Chance auf einen Studienplatz gehabt hätten, anfangen zu studieren. Für diese jungen Menschen sind die „Bretter“ Paidéias wirklich die, die die Welt bedeuten.

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