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Fundación Arca Mundial – Heilpädagogik in Kolumbien

Kolumbien: In Medellín existiert seit 1997 die Fundación Arca Mundial, ein Heim für Menschen mit Behinderungen. Jeden Tag bekommen hier 38 Menschen zwischen 1½ bis 28 Jahren die Möglichkeit, sich zu bilden und Fähigkeiten wie beispielsweise Weben, Backen und Tischlern zu erlernen. So gibt es drei Gruppen, um den Bedürfnissen der verschiedenaltrigen Betreuten besser gerecht werden zu können: Kleinkinder bis sieben Jahre, Heranwachsende bis circa zwölf bis 13 Jahre, Jugendliche und Erwachsene.

Normalerweise schließt die Fundación Arca Mundial abends ihre Türen,wenn die Betreuten nach Hause gegangen sind; aber einmal im Jahr ist alles anders: Weder werden die Türen geschlossen noch gehen die Betreuten oder die LehrerInnen und Freiwilligen nach Hause – denn es ist Piyamada, das Fest, das traditionell am letzten Wochenende vor den Ferien stattfindet. Da heißt es, Spiele spielen, Ausflüge machen, Sportwettbewerbe absolvieren und schließlich Tanzen!

Die Feste der Fundación Arca Mundial durchbrechen nicht nur hin und wieder den Alltag, sondern zeigen das enorme Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wenn sie nach offiziellem Feierabend mit den Vorbereitungen von Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten beginnen. Ihnen geht es darum, dass die Betreuten neben Schulbildung oder einer beruflichen Ausbildung in einem sozialen Umfeld leben können, das sie in ihrem Wert als Mensch anerkennt und ihren individuellen Möglichkeiten zu entsprechen sucht.

In der Zeit um das Jahr 1997, als die Behörden spezielle Schulen für Menschen mit Behinderungen zu schließen begannen, um sie in reguläre Schulen einzugliedern, entschied sich eine Gruppe von couragierten Menschen um das Ehepaar Juan Restrepo Florez und Sandra Domínguez Rendón im anthroposophischen Zentrum „Micael“, eine Nachmittags-Arbeit mit behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ins Leben zu rufen. Dadurch, dass sich die regulären Schulen oftmals weigerten, behinderte Menschen aufzunehmen, entstand ein Projekt, das sich zum Ziel setzte, diesen Menschen eine ganzheitliche Bildung zu ermöglichen.

Mit einer im Jahr 2000 gegründeten Stiftung und der Hilfe durch die „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ konnte 2002 ein Grundstück gekauft werden, auf dem heute in einem Haus Klassenzimmer, Tischlerei, Weberei, Bäckerei, Küche und ein Garagenladen untergebracht sind.

Zur Fundación Arca Mundial kommen zwar Menschen aus allen Schichten, doch nur acht Familien können den gesamten Monatsbeitrag von 560.000 $ (ca. 185 €) zahlen, sodass die Finanzierung und damit das Fortbestehen der Fundación Arca Mundial nur mit Hilfe von Spenden gesichert werden kann. Auch wenn die Regierung Kolumbiens dieser Einrichtung wohlwollend gegenübersteht, bietet sie ihr keinerlei finanzielle Unterstützung.

So schwer der Kampf um den Erhalt der Fundación Arca Mundial auch ist, das überzeugte und hingebungsvolle Engagement ihrer Mitarbeiter bleibt ungebrochen und so werden weitere Werkstätten und Ausbauarbeiten geplant, um eines Tages das selbstständige Überleben der Organisation sicherzustellen.

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