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Puppen gegen die Armut

Peru: In Andahuaylillas, einem kleinen Dorf südlich von Cusco wurde 2002 das Sozialprojekt Q’ewar gegründet, um die Abwanderung in die Slums der Großstädte zu stoppen. Mit einigen Frauen aus den untersten sozialen Schichten wurde damit begonnen, aus natürlichen Materialien Stoffpuppen für den Verkauf herzustellen. Heute erhalten rund 100 Mütter einen Lohn, erleben sich als fähige Handwerkerinnen, entwickeln Selbstvertrauen und übernehmen Verantwortung. Mit Gesprächen über Kindererziehung, Ernährung und Hygiene leistet das Projekt auch einen wichtigen Beitrag zu Gesundheit und Bildung.

Q’ewar ist ein Heilmittel gegen die allgemeinen sozialen „Krankheiten“ – extreme Armut, Alkoholismus und Unterernährung – die die kleinen Städte und Dörfer in der Provinz von Quispicanchi (Peru) heimsuchen. In dieser herben Überlebenskultur, hoch oben in den Anden, leben die Familien oft in kleinen, fensterlosen, raucherfüllten Lehmhäuschen auf dem nackten Erdboden – in kleinen Räumen, die als Schlafzimmer, Küche und auch Stall für die Tiere dienen.

Q’ewar dient vor allem der Arbeitsbeschaffung armer Frauen. Ein Gründerehepaar begann eine Puppenwerkstatt und leitete einige Frauen an, alleinstehende oder obdachlose Mütter ohne familiäre Unterstützung oder Frauen, die häusliche Gewalt erlitten hatten. Es entwickelte sich ein therapeutischer Prozess, in denen wunderschöne peruanische Puppen in der typischen Tracht des Landes entstanden. Für die meisten dieser Frauen war dies die erste Gelegenheit in ihrem Leben, neue Fertigkeiten zu erlernen, die ihnen hilft, Geld zu verdienen, um ihre Familien zu unterstützen.

Bei Q'ewar erleben die Frauen eine Atmosphäre, die das Selbstwertgefühl, persönliches Wachstum und einen Weg zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit fördert. Es werden etwa 2000 Waldorfpuppen pro Jahr hergestellt. Außerdem werden in einer Filzwerkstadt Tiere hergestellt und Kleidungsstücke in einer Weberei gewoben. Die Waren werden in einem Laden im Dorfzentrum verkauft oder ins Ausland exportiert.

Ihre Kinder werden im waldorf-inspirierten Kindergarten „Wawa Munakuy“ betreut. Dieses Wort aus der indigenen Quechua-Sprache bedeutet „für die Liebe der Kinder“. Nachmittags kommen weitere Kinder der Arbeiterinnen hinzu. Darüber hinaus gibt es einen Nachmittagshort zu Betreuung von Jugendlichen. Es wird gebastelt, musiziert, gemalt, Brot gebacken und Sprachunterricht erteilt, aber auch bei der Hausaufgabenerledigung geholfen. Die Arbeiterinnen erhalten einen fairen Lohn, der ihnen etwas finanzielle Unabhängigkeit gibt. Außerdem erhalten sie und ihre Kinder eine warme Mahlzeit und einen Monat bezahlten Urlaub.

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