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Sozialinitiative in El Salvador

El Salvador: In der Hauptstadt von El Salvador, San Salvador, führen die Heilpädagogin Carolina Merino und ihre Mitarbeiter eine heilpädagogische Ambulanz sowie La Tutuni, ein Projekt für Kinder aus dem durch Kriminalität geprägten Stadtviertel Tutunichapa, das Betreuung und Fürsorge, Verpflegung, Zeit zum Spielen sowie Unterricht in Lesen und Schreiben bietet.

El Salvador ist nicht nur einer der internationalen Umschlagplätze für Kokain, sondern auch ein Ort, an dem der Handel wie auch der Konsum von Drogen fest verwurzelt ist. Das nah dem Stadtzentrum von San Salvador gelegene Tutunichapa, ein Viertel, das zu den gefährlichsten der Stadt zählt, ist einer der Drogenzentren des Landes. Drogenabhängigkeit, Banden, extremste Armut und Prostitution sind es, die den Alltag der dort lebenden Menschen bestimmen.

So ist die Casa de la Esperanza, ein Obdachlosenheim, das von Mitarbeitern der evangelischen Kirche geführt wird, der Ort, an dem die Menschen – alt und jung –  Unterstützung finden können. Das Obdachlosenheim war es auch, das Carolina Merino kennenlernte und dadurch an den Ort ihres zukünftigen Projekts – La Tutuni – kam.

Die Kinder kamen zu Carolina Merino, ohne dass sie sich darum kümmern musste. Ein Kind erzählte einem anderen von La Tutuni und nahm es mit. Nach dem Besuch wollte es weiterhin kommen und so wurden es mehr und mehr Kinder. Einzige Bedingung ist, dass die Kinder regelmäßig kommen müssen, eine Bedingung, die die Kinder als Geschenk erleben; am Liebsten würden sie oft gar nicht gehen, wenn La Tutuni nicht schließen würde.

Die Kinder lernen dort viel, vom Zähneputzen und Händewaschen angefangen über den respektvollen Umgang mit anderen Kindern bis hin zu Lesen und Schreiben. Es gibt drei verschiedene Gruppen, deren Kinder zwischen drei und dreizehn Jahre alt sind, Mal- und Handpuppenkurse und einen Kurs mit einer Psychologin.

Lange waren alle Gruppen und Kurse in einer Wohnung untergebracht, die jedoch viel zu wenig Platz bot. Vor einigen Monaten hat die Einrichtung zwei weitere Wohnungen auf dem gleichen Gelände bezogen, die von der evangelischen Kirche zum Kauf zur Verfügung gestellt wurden.

Nebenbei wird die erfolgreiche Arbeit der heilpädagogischen Ambulanz fortgesetzt. Die betreuten Kinder kommen aus eher wohlhabenden Familien, da die Ambulanz nicht kostenlos ist. Die Eltern, die die therapeutische Arbeit als Nachhilfe sehen möchten, kontrollieren oft, was ihre Kinder lernen. Trotz Behinderungen sind daher manche therapeutischen Spiele nicht möglich, weil sie von den Eltern als nicht sinnvoll erachtet werden.

Beide Initiativen, so unterschiedlich wie sie sind, tragen dazu bei, dass die Waldorfpädagogik in El Salvador bekannt wird. Mit Patenschaften und Spenden hält sich La Tutuni über Wasser, während sich die heilpädagogische Ambulanz selber tragen kann. So steht die Förderung von La Tutuni im Vordergrund, damit ihre beeindruckende Entwicklung weitergehen kann.

Und wenn ein Kind aus Tutunichapa seiner Mutter beim Frühstück erklärt, dass es noch zu jung sei, um Kaffee zu trinken, die Kinder in La Tutuni untereinander ein Gefühl der Gemeinschaft entwickeln, zeigt sich der Erfolg und die Fruchtbarkeit der geleisteten Arbeit.

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