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Südafrika: Lesedi Waldorf School

 

Bau eines Hauses für Lesedi Lehrkräfte auf dem Schulgelände

Mit den Spenden des letztjährigen WOW Days hat die Waldorfschule Lesedi begonnen, auf dem Schulgelände ein Haus für Lehrkräfte und Freiwillige zu bauen. Sie haben die Spenden gesammelt, um 4.800 Ziegelsteine für das Gebäude zu kaufen. Für die Kinder ist es wichtig, dass die Lehrkräfte und Freiwilligen auf dem Schulgelände wohnen können. Das fördert zum einen den Teamgeist und den reibungslosen Ablauf in der Schule und im Internat, zum anderen ermöglicht es den Lehrkräften, überhaupt an der Schule zu arbeiten. Viele der neuen Lehrer*innen kommen nicht aus den umliegenden Dörfern, sondern von weit her. Das ist eine Herausforderung, denn bisher gibt es in der Schule nicht genug Platz für sie.

Im letzten Schuljahr wurde viel gebaut: Das Toilettengebäude hat eine dringend benötigte Modernisierung erhalten. Außerdem konnte dank eurer WOW Day Spenden das Fundament für die neue Lehrkräfteunterkunft fertiggestellt werden. Das war ein großer und wichtiger Schritt, damit sich die Lehrkräfte in Lesedi wie zu Hause fühlen können. Ein herzliches Dankeschön für all eure Bemühungen!

Aufgrund des Gefälles auf dem Schulgelände hat die Schule mehr Ziegelsteine gebraucht als geplant um das Fundament zu bauen. In der nächsten Bauphase werden Fenster, Türen, Dacheindeckung, Elektroarbeiten und Arbeitskräfte benötigt. Nach den Kostenvoranschlägen, die die Schule erhalten hat, wird alles zusammen etwa 4.500 Euro kosten.

"Wollt ihr das Projekt unterstützen, damit gut ausgebildeten Lehrkräften eine Wohnmöglichkeit auf dem Schulgelände angeboten werden kann? Das würde wirklich helfen, der Lesedi Waldorf School neue Möglichkeiten zu eröffnen.

Ke leboga kudu - herzlichen Dank!"

 

Zum Projekt:

Die Lesedi Waldorfschule wird von etwa 176 Kindern besucht. Hier werden sie von 11 Lehrkräften und 8 weiteren Mitarbeitenden betreut und unterrichtet und haben eine Wohnmöglichkeit im schuleigenen Internat. Gerade durch das Internat wird auch den Kindern aus den Nachbardörfern, die aus armen Verhältnissen stammen, der Schulbesuch ermöglicht, da sich die meisten Familien einen täglichen Transport zur Schule nicht leisten könnten.

Versteckt hinter beeindruckenden Felsen liegt das ländliche Dorf Madietane in der nördlichsten Provinz Südafrikas. Der Klang von Viehglocken und blökenden Ziegen umgibt die kleinen, verstreuten Gebäude der Lesedi Waldorfschule.

Wenn man genauer hinsieht, sieht man Kinder, die viele tolle Spiele spielen, hört fröhlichen Gesang und Flötenklänge, sieht handwerklich begabte Kinder beim Basteln und beim stolzen Ernten im Gemüsegarten. Man sieht anmutige Eurythmie-Bewegungen, Kinder beim Weben in der Halle und Mitarbeitende, die in der Küche des Internats riesige Töpfe mit "Mealy Meal" kochen. Die Lehrkräfte bereiten sich auf ihren Unterricht vor, helfen den Kindern beim Lernen und leiten sie dazu an, immer ihre Ziele im Auge zu behalten. Es gibt einige Freiwillige aus Deutschland, die über die Freunde der Erziehungskunst zur Schule gekommen sind und den Internatskindern abends Geschichten erzählen. Hier gibt keinen Fernseher oder andere elektronische Geräte, wie Smartphones oder Tablets, mit denen sich die Kinder beschäftigen. Alle spielen und lernen miteinander. 

Die Lesedi Waldorfschule wurde von Emily Maobelo gegründet, deren ursprünglicher Arbeitgeber ihr ein Studium am Baobab College in Johannesburg finanzierte. Als sie 1989 nach Madietane zurückkehrte, eröffnete sie einen Kindergarten unter einem großen Baum. Mit 30 Kindern, zwei Erzieherinnen und einem Koch schuf sie die Grundlage der heutigen Waldorfschule. Später schenkte ihr ein Arzt sein Gebäude und dank vieler anderer Spenden ist die Schule seitdem sehr gewachsen.

Im Jahr 2006 erlitt die Schule einen schweren Schlag, als Emily Maobelo und zwei weitere Mitarbeitende bei einem Autounfall tragisch ums Leben kamen.  Obwohl alle ihr Bestes taten, um den Schulbetrieb weiterzuführen, konnten sie eine finanzielle Krise nicht verhindern.  Die Zusammenarbeit der Föderation der Waldorfschulen im südlichen Afrika mit den Freunden der Erziehungskunst und anderen Spender*innen sowie das große Engagement ehrenamtlich tätiger Menschen sichert bis heute den Fortbestand der Schule. Ohne die zweite Säule der staatlichen Finanzierung könnte die Schule nicht überleben, auch wenn die Gehälter der Lehrkräfte nicht annähernd an die der öffentlichen Schulen heranreichen.

Aktuell bieten 11 Lehrkräfte und 8 weitere Mitarbeitende 176 Kindern diese "etwas andere Bildung" an.  Die derzeitige Wirtschaftskrise und die damit verbundene geringere Zahl von Schüler*innen hält das Team weiterhin auf Trab, vor allem was den Marketingauftrag betrifft.  Doch die Mitarbeitenden, die Eltern, die Gemeinde und alle Beteiligten wissen, dass Lesedi, das Licht, für die Kinder leuchtet.

In diesem Jahr findet die Lesedi Waldorfschule ihren Nordstern wieder. Was nicht reibungslos gelaufen ist, wird ausgebügelt und ins Positive gewendet. Das Lehrkräfteteam ist an der Waldorfpädagogik interessiert und will in den regelmäßigen Treffen immer mehr lernen. Diese Positivität macht dem Schulleiter, den unterstützenden Mentor*innen, dem Team selbst und den Kindern Freude.

Leider sind die erwarteten Freiwilligen im letzten Jahr nicht gekommen, so dass sich alle in Lesedi sehr über den Besuch von Vertretern von "Die Freunde" aus Karlsruhe gefreut haben, die den Weg für die Freiwilligen im Oktober geebnet haben. Obwohl die letztjährigen Freiwilligen nicht kommen konnten, kamen zwei junge Damen, die Lesedi lieben, und brachten Musik und Geschichten nach Lesedi. Dies endete in einem "Blockflötentag", an dem die Kinder ihre Musikstücke präsentierten und die Lehrkräfte sogar dazu inspirierten, einen Eurythmie-Tag zu planen. Wie aufregend für alle!

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